Deister

Ausflugstipps rund um Lauenau

Lauenau liegt im Schaumburger Land und zählt auch noch zur Region Hannover. Beide - Schaumburger Land wie auch Region Hannover - sind zwar nicht gerade touristische Hochburgen, haben aber dennoch einiges an Sehenswürdigkeiten und Naherholungszielen zu bieten - insbesondere für Wanderer und Radwanderer. In diesem Sinne sind die nun folgenden Ausflugstipps zu verstehen. Sofern nicht anders angegeben, ist immer Lauenau der Ausgangsort. Hinweis: Die Bilder zum Vergrößern anklicken!

Ausflüge in den Deister



Die hier vorgestellten Ausflugstipps umfassen:

- Der Feggendorfer Stolln
- Heisterburg und Rodenberger Höhe
- Das Wisentgehege Springe
- Süntelbuchenallee Bad Nenndorf
- Die Hügelgräber bei Messenkamp
- Die "Alte Taufe"
- Wallmannsweg-Rundfahrt
- Die Wasserräder bei Wennigsen
- Der Nordmannsturm
- Der Annaturm
- Kammweg-Rundfahrt
- Über die Felder
- Das verschwundene Dorf



Der Feggendorfer Stolln [Link]

Die einfache Entfernung von Lauenau beträgt knapp 5km und führt von Lauenau aus quer durch Feggendorf. Man kann die Strecke wahlweise zu Fuß oder per Fahrrad zurücklegen; alternativ ist es aber auch möglich, mit dem Auto bis zum Feggendorfer Waldrand zu fahren und von dort aus zu Wandern. Es geht immer steil bergauf und der Waldweg mündet direkt beim Feggendorfer Stolln. Der Feggendorfer Stolln ist ein uraltes Kohlebergwerk, das mit vergleichbaren Gruben in Bad Nenndorf und Barsinghausen verbunden war. Es wird versucht, die Verbindungen wieder herzustellen. Erste Schürfschächte wurden bereits 1738 angelegt. Von 1831 bis 1947 erfolgte eine kommerzielle Kohleförderung; die Bevölkerung aus Lauenau und Feggendorf nutzte den Schacht dann noch auf eigenes Risiko bis 1952 weiter. Seit 2003 bemüht sich der "Förderverein Feggendorfer Stolln e. V." um eine Wiederherstellung des alten Bergwerks. Führungen sind von April bis September immer am Sonntag um 11:00 und um 14:00 Uhr. Unter Tage ist es nass und stellenweise schlammig, so dass sich unbedingt festes Schuhwerk empfiehlt, ebenso Kleidung, die auch mal schmutzig werden kann. Denn es handelt sich um ein Bergwerk zum Anfassen – und Bergwerke sind nun einmal dreckig, um es ganz deutlich zu sagen. Die Deckenhöhe liegt teilweise nur bei 1,60 bis 1,70 Metern, so dass klaustrophobisch veranlagte Menschen vom Befahren der Grube absehen sollten. Vom Stolln aus lässt sich der Weg zur Rodenberger Höhe (Wanderer) oder aber per Rundfahrt (Radfahrer) zur "Alten Taufe", Nordmannsturm, Kohleflöz usw. über den "Jägersteig" fortsetzen (beim Jägersteig bzw. Jägerweg handelt es sich um schwierige Wegstrecke). Die Wanderwege sind aber im allgemeinen gut ausgeschildert und gut ausgebaut. Der Weg führt fast immer über die "Kreuzbuche" und den Deisterkamm.

Heisterburg und Rodenberger Höhe [Link]

Die einfache Entfernung von Lauenau aus beträgt rund 7km. Man kann die Strecke wahlweise zu Fuß oder per Fahrrad zurücklegen; alternativ ist es aber auch möglich, mit dem Auto bis zum Feggendorfer Waldrand zu fahren und von dort aus zu Wandern. Die Reise führt von Lauenau aus über Feggendorf und den Feggendorfer Stolln hinauf zur Kreuzbuche; von dort aus über die Heisterburg bis zur Rodenberger Höhe bzw. Rodenberger Hütte und wieder zurück." Es nach und durch Feggendorf bis hinauf zum Waldrand. Danach dem Waldweg geradeaus bergauf folgen. Am "Wasserhäuschen” nicht die Stolln-Straße nehmen, sondern links davon den Waldweg. Vorbei an den Überresten der Wirkesburg wird der etwa in Höhe des Stollns zu einem Trampelpfad, welcher auf den Schraubeweg mündet. Dann nach links bergauf zur Kreuzbuche. Hier nimmt der 27km lange Deister-Kammweg (ein Teil vom europäischen Fernwanderweg E1) seinen Anfang. Ab hier sind alle Wege wieder gut ausgebaut. Von der Kreuzbuche gehen sternförmig fünf Wege ab. Wir wählen gleich den ersten Weg links, der in einen lichten Fichtenwald hinein führt und mit "Rodenberger Hütte/ Heisterburg" ausgeschildert ist. Dieser Weg gabelt sich häufig, auch führen immer wieder andere Wege davon ab. Deswegen immer ein Auge auf die Wegweiser haben, sonst verläuft man sich!

Zunächst folgt man den Schildern "Heisterburg", später "Rodenberger Hütte" und danach "Teufelsbrücke". Ungefähr 600m hinter der Kreuzbuche führt der Weg durch die Anlage der Heisterburg, von der allerdings nur noch die Wallanlagen existieren. Die Heisterburg stammt aus der Zeit um 1100. Über Funktion und Besitzer ist praktisch nichts mehr bekannt. Jetzt der Ausschilderung "Rodenberger Hütte" folgen. Nicht den mit "Bad Nenndorf" beschilderten Weg nehmen! Am Aussichtspunkt "Rodenberger Höhe" empfiehlt sich auf jeden Fall eine Rast und ein Erklettern der Plattform über der (steinernen) Schutzhütte, denn von hier aus hat man eine herrliche Aussicht. Man kann diese Tour vielfältig variieren. Folgt man nämlich vor der Rodenberger Höhe der Ausschilderung nach Bad Nenndorf, dann trifft man auf die dortigen Sehenswürdigkeiten wie bspw. auf die Waldgaststätte "Mooshütte". Folgt man dem Weg der Rodenberger Höhe weiter, dann trifft man auf die Waldgaststätte "Teufelsbrücke" und kann von dort aus über Deisterparkplatz und Rodenberg zurück nach Lauenau gelangen. Beide Varianten bieten sich für Radtouren an. Aber Vorsicht: Teilweise schlängelt sich der kurvenreiche und mitunter gerade mal einen Meter breite Weg an den Felsen entlang. Rechts geht's etliche Meter senkrecht rauf und links ganz schön viele Meter senkrecht runter, so dass man das Rad besser schieben sollte, denn Geländer existieren nicht. Die Rundfahrt mit dem Rad von Lauenau über Rodenberger Höhe, Teufelsbrücke und Rodenberg zurück nach Lauenau beläuft sich auf knapp 20km und bietet sich für Halbtagstouren an.

Das Wisentgehege Springe [Link]

Bei den Ausflugszielen im Deister darf natürlich das Wisentgehege im Saupark – genauer das Wisentgehege in Springe-Alvesrode – keinesfalls fehlen. Die einfache Entfernung von Lauenau beträgt knapp 30km und für diese Strecke bietet sich das Auto an. Von Lauenau aus fährt man auf die B442 (Umgehungsstraße) und folgt der Ausschilderung "Springe" bis zur Kreuzung in Bad Münder, wo man sich links halten muss. Vorbei an Dahle erreicht man die B217. Auch hier links abbiegen und der Bundesstraße bis zur ersten Ausfahrt folgen. Dort rechts abfahren und der Ausschilderung "Eldagsen" folgen. Nachdem man Springe verlassen hat, fährt man am rechter Hand liegenden Jagdschloss vorbei in den Saupark, dort links abbiegen und der Beschilderung "Alvesrode/ Wisentgehege" bis zum Parkplatz des Wisentgeheges folgen. Der Rundgang durch das Gehege selbst umfasst gut 6 km. Das im Waldgebiet "Saupark" gelegene Wisentgehege ist ganzjährig ab 08:30 Uhr geöffnet (kostenpflichtig). Die Spanne der dort präsentierten Tierwelt reicht von Wolf über Bär, Luchs, Waschbär, Fischotter, Elch, Fuchs, Wisent, Wildpferd, Mufflon, Hirsch und Wildschwein bis hin zum Falkenhof mit zahlreichen Greifvögeln (Vorführungen täglich außer Montags um 11:30 und 15:00 Uhr, im März und November 14:00 Uhr; Flugpause von Januar bis Februar).

Die Besonderheit des Wisentgeheges ist darin zu sehen, dass es nur wenige wirklich geschlossene Tiergehege gibt, während der Besucher überwiegend "offene" Areale durchwandert, so dass auch schon einmal unvermittelt ein Hirsch vor einem stehen kann. Das Gehege wurde 1928 mit dem Ziel, das Wisent vor dem Aussterben zu bewahren, gegründet und ist seither immer mehr zum Naherholungsgebiet ausgebaut worden. Im Wisentgehege – wo auch regelmäßig Sonderveranstaltungen stattfinden – sollte sich der Besucher ruhig einen ganzen Tag Zeit nehmen (Kamera und Verpflegungsrucksack nicht vergessen!); ein guter halber Tag ist das Mindeste! Die beste Besuchszeit ist Ende Mai, weil dann viele Jungtiere zu sehen sind. Zum Fotografieren eignet sich erfahrungsgemäß die Stunde gleich nach dem Öffnen der Kasse und dann das Durchstreifen des Tierparks in Gegenrichtung, weil man auf diese Weise meist noch die nachtaktiven Tiere zu Gesicht bekommt; auch sollte man den Ausflug wenn möglich unter der Woche machen, weil dann weniger Besucher (welche die Tiere verscheuchen könnten) zugegen sind. Der Saupark selbst liegt in der so genannten "Deisterpforte". Dort zerbrach der einstmals zusammenhängende Deister in den "Großen" und den "Kleinen" Deister, wobei eine Absenkung entstand, die in die norddeutsche Tiefebene (Region Hannover) mündet. Empfehlung: Für trainierte Wanderer oder Radfahrer ist das Wisentgehege auch gut vom Annaturm aus erreichbar, indem man etwa 2km hinter dem Annaturm den Wanderwegen in Richtung Springe folgt, die Stadt durchquert und von dort aus 3km weit durch die Felder und über Alvesrode das Wisentgehege ansteuert.

Süntelbuchenallee Bad Nenndorf [Link]

 

Bleiben wir mit dem nächsten touristischen Highlight im Schaumburger Land noch eine Weile im Deister, genauer gesagt am Deisterrand. Dort liegt nämlich der Kurort Bad Nenndorf. Eine eher unbekannte Sehenswürdigkeit von Bad Nenndorf ist die so genannte "Süntelbuchenallee", aus der im Aussterben begriffenen Süntelbuche bestehend: Bäume wie in einem Märchenwald! Am besten im Frühsommer und im Herbst zu betrachten, weil dann das Laub die Sicht noch nicht versperrt und dennoch gleichzeitig die urige Wuchsform der Bäume erkennbar ist.

Die einfache Entfernung von Lauenau aus beträgt rund zehn Kilometer. Diese Strecke bietet sich für das Fahrrad an, allerdings kann man selbstverständlich auch das Auto nehmen. Der Start der Tour ist die Rodenberger Straße in Lauenau. Von hier aus geht es zunächst in Richtung Rodenberg. Mit dem Auto folgt man der B442 um Rodenberg herum bis zur "Drei-Steine"-Kreuzung in Bad Nenndorf. Mit dem Fahrrad hingegen fährt man etwas anders, um dem hohen Verkehrsaufkommen auszuweichen. Daher mit dem Fahrrad mm Ortseingang Rodenberg links halten (nicht die Umgehungsstraße B442 fahren) und nach etwa 1km dort, wo die Suntalstraße in die Lange Straße übergeht, rechts auf den Bassenbrink abbiegen, sich dabei immer rechts halten. So umfährt man Rodenberg nahezu und gelangt zur "Drei-Steine-Kreuzung" von B442 und B65. Die Kreuzung überqueren und der Rodenberger Allee folgen, hinter dem Agnes-Migel-Platz (PKW-Parkplatz) rechts auf die Parkstraße abbiegen und der bis zum Ende folgen. Hier führt jetzt rechts ein Trampelpfad zur Süntelbuchenallee, die sich kreisförmig um den oberen Teil des Kurparks herum zieht.

Die Süntelbuche, lat. "Fagus sylvatica forma suentelensis", ist eine beinahe ausgestorbene Abart der Rotbuche, deren besonderes Merkmal ein urtümlicher Dreh- und Knickwuchs ist. Diese Art von Bäumen wächst nicht wie andere Bäume; sie wächst kaum einmal einen Meter geradeaus. Woher dieser merkwürdige Wuchs kommt ist unbekannt; genetische Ursachen sind zwar nicht völlig auszuschließen, aber auch nicht sonderlich wahrscheinlich. Vielleicht zeigt die Natur hier ja, was die Epigenetik für Auswirkungen hervorbringt. Den Menschen war das von jeher unheimlich und so wurde versucht, das "Teufelsholz" auszurotten. Die Süntelbuchenallee in Bad Nenndorf – eine auf etwa 1900 zurück gehende Anpflanzung des Gartenbaumeisters Carl Thon – bildet heute das größte zusammenhängende Vorkommen der Welt an älteren Süntelbuchen. Dieses etwa 1km lange Wäldchen ist wirklich einzigartig und sehenswert. Es hat das Flair von einem Märchenwald, von einer anderen Welt. Oder von einem Wald, der dem Besucher unheimlich ist, in dem es ihn gruselt – je nach innerer Einstellung. Anzumerken ist noch, dass es sich unbedingt lohnt, die Süntelbuchenallee mehrfach zu besuchen, da sich im Tagesverlauf je nach Sonnenstand immer wieder variierende Lichteffekte ergeben und sich im jahreszeitlichen Verlauf das Aussehen komplett verändert.

Die Hügelgräber bei Messenkamp [Link]

 

Die Hügelgräber bei Messenkamp bieten sich für ganz unterschiedliche Touren an - einerseits mit dem Rad (wobei es bspw. über Blumenhagen zurück nach Lauenau geht) und andererseits für einen schönen Waldspaziergang bei gutem Wetter, wenn man mit dem Auto bis zum zugehörigen Waldparkplatz fährt. Der Abstecher zu den Hügelgräbern bei Messenkamp ist so ein typischer "Nur-mal-kurz-raus"-Ausflug von vielleicht zwei Stunden Dauer, gut geeignet auch mal am Vormittag, nach Feierabend, zum Abschalten usw. Die einfache Entfernung von Lauenau aus beträgt knapp 10km. Von Lauenau aus folgt man der "Coppenbrügger Landstraße" aus dem Ort hinaus und durch Messenkamp hindurch. Am Ortsende von Messenkamp zweigt links die K61 in Richtung Nienstedt ab, die nach etwa 2-3km in den Wald mündet (Wildwechsel beachten!). Diese Straße ist im Frühjahr und Herbst während der Amphibienwanderungen von 18:30 Uhr bis 07:00 Uhr durch Schranken gesperrt – das muss unbedingt zeitlich berücksichtigt werden!

Die K61 weist ein paar Serpentinen auf und linker Hand ist dann etwas versteckt der Parkplatz zu finden (ist zwar ausgeschildert, aber leicht zu übersehen). Dort dem Waldweg folgen. Schon nach nur etwa 50m weist links ein halbverfallenes Schild darauf hin, dass sich im Gebüsch hinter dem Schild einmal Hügelgräber befunden haben. Die wurden archäologisch untersucht und die Funde auf verschiedene Museen, u. a. im Landesmusum in Hannover, verteilt. Von den Hügelgräbern selbst ist heute nichts mehr zu sehen. Interessanter als die alte Ausgrabungsstätte ist aber allemal der Weg an sich. Reh-, Rot- und Schwarzwild können einem mit etwas Glück ebenso vor die Linse kommen wie Wolf (ganz selten), Luchs (selten) oder Fuchs (nicht ganz so selten). Sehr viel interessanter sind aber eigentlich die – jahreszeitabhängig auftretenden – Amphibien und Reptilien, wobei die Spanne von Eidechsen über Blindschleichen, verschiedene Molcharten, Kröten und Frösche, Feuersalamander bis hin zur Kreuzotter reicht. Dieses Gebiet ist recht reich an Kriechtieren – daher immer ein Auge auf die Pfützen und Tümpel am Wegesrand haben! Daneben findet man hin und wieder auch schon mal die eine oder andere seltene Pflanze wie bspw. das "Kleine Knabenkraut" als einheimische Orchidee, zahllose und manchmal z. T. eher seltene Schmetterlinge wie den "Großen Schillerfalter" usw. Man muss sich nur angewöhnen, einmal etwas genauer hinzusehen. Selbst im Winter ist der Weg sehr reizvoll, sei es durch bizarre Eisgebilde oder durch vom Reif überzuckerte Gewächse.

Empfehlung: Wenn man eine Rundfahrt oder eine Wanderung plant, dann geht es am Waldteich einfach vorbei und man begibt sich an der nächsten Kreuzung rechts den Waldweg 2 km steil hoch zur Wallmanns-Hütte. Oder aber man folgt dem Weg über etliche Kilometer weiter, bis er auf den Schraube-Weg mündet, und begibt sich links in Richtung "Blumenhagen" (u. d. h. zurück nach Lauenau) oder aber rechts bergauf in Richtung "Kreuzbuche" oder "Feggendorfer Stolln". Letzteres sind dann Tageswanderungen bzw. Tagesrundfahrten – und eigentlich ist alles sehr gut ausgeschildert. Nur auf GPS sollte man sich nicht verlassen, denn die Gegend ist ein einziges, gigantisches Funkloch. Und dort, wo GPS möglich wäre, lassen die hohen Bäume keine Signale durch. Ergo im Zweifelsfall auf Karte und Kompass zurückgreifen!

Die "Alte Taufe" [Link]

 

Ein Highlight der Ausflugsziele im Schaumburger Land bildet die "Alte Taufe" im Deister. Dabei handelt es sich um einen recht zentralen Ort, von dem aus etliche Tourvarianten möglich sind. Bergab kommt man zur Wallmannhütte und zum Kohleflöz am Wallmannsweg, in Nordwest-Richtung geht es zum Feggendorfer Stolln, zur Rodenberger Höhe oder nach Bad Nenndorf und in Südost-Richtung zum Annaturm, zu den Wennigser Wasserrädern oder nach Springe nebst Wisentgehege Alvesrode. Die beiden letztgenannten Richtungen führen auf dem knapp 30km langen Kammweg entlang. Neben dem Rad nimmt man für den Besuch der "Alten Taufe" am besten das Auto, welches auf dem Parkplatz des Nienstedter Passes stehen bleibt. Die einfache Entfernung von Lauenau aus beträgt etwa 15km und die Wanderung selbst umfasst ungefähr 10km auf überwiegend befestigtem (asphaltierten) Waldweg, so dass sie auch nach längerer Regenperiode noch recht gut zu bewältigen ist.

Man startet in Lauenau auf der Coppenbrügger Landstraße und fährt über Messenkamp (dort am Ortsende links halten) in den Deister, vorbei an den Hügelgräbern und durch Nienstedt hindurch bis zum Nienstedter Pass. Hier ggf. das Auto stehen lassen und auf der anderen Seite der Straße weiter bergauf. Nach gut 2km erreicht man den Nordmannsturm (der Weg dorthin ist ausgeschildert). Auf dem Kammweg oberhalb der "Teufelskammer" weitergehen (Runterklettern lohnt sich aber auch!). Nach rund 3km steht links eine Schutzhütte, von der ein steiniger Trampelpfad durch dunklen Tann zur "Alten Taufe" führt. Übrigens: Etwa einen Kilometer hinter der "Alten Taufe" befindet sich eine weiße Markierung quer über die Straße. Dort stand früher das Eingangstor des streng bewachten US-Army-Geländes, auf dem sich in unterirdischen Bunkern durchaus glaubhaften Gerüchten zufolge 150 ICBMs befunden haben sollen.

Bei der "Alten Taufe" handelt es sich um einen sagenumwobenen Sandsteinblock mit einer Mulde auf der Oberseite. Bedingt durch die Kapillarkräfte steht in der Mulde praktisch immer Wasser, auch im heißesten Sommer – der Stein "schwitzt" es aus. Die "Alte Taufe" soll zunächst eine alte, germanische Kult- und Opferstätte gewesen sein (wofür es allerdings an historisch gesicherten Belegen mangelt) und ist später als christlicher Taufstein benutzt worden. Der Ort gilt bei den Anhängern von Naturreligionen als "Kraftplatz". Der Sage zufolge lag oben auf dem Deister die Burg eines heidnischen Adligen, der den Stein verwendete, um Christen seinen Göttern zu opfern: Die Mulde soll früher mit Blut gefüllt gewesen sein. Er unterlag in einem Kampf gegen Christen und musste seine Tochter geben, die dann ihrerseits seiner Meinung nach von den Christen geopfert wurde. Was allerdings nicht zutraf, denn sie heiratete und gebar einen Sohn. Besagtem Adligen war das unbekannt. Er traf eines schönen Tages auf zwei Männer – seinen Schwiegersohn und seinen Enkel – nahm sie gefangen und opferte sie auf der "Alten Taufe". Das erzürnte die Tocher, die daraufhin ihren Vater aufsuchte. Als der sein Kind wiedererkannte und feststellte, wen er da getötet hatte, da begriff er, dass er die Christen zu Unrecht verfolgte und konvertierte zum christlichen Glauben. Er ließ sich auf dem Stein, auf dem so viele seiner Opfer ihr Leben lassen mussten, taufen. Daher bekam der Stein seinen Namen. Daher stammt auch das geflügelte Wort "über den Deister gehen" für sterben.

Wallmannsweg-Rundfahrt [Link]

 

Weiter geht es mit der Wallmannsweg-Rundfahrt, einer Radtour (aber auch gut zum Wandern geeignet). Sie führt weitgehend etwas unterhalb des Deister-Hauptkammes entlang und ist etwa 20km lang, also gut an einem Nachmittag zu fahren. Will man die Strecke erwandern, so sollte man allerdings einen vollen Tag einplanen. Der Ausgangspunkt ist wieder Lauenau, und zwar dieses Mal der ZOB. Von dort aus bis an's andere Straßenende (also in Richtung Rodenberg/ Bankgebäude) fahren. Hinter der Bank geht's rechts rum und dann ist da wieder rechts so ein kleiner, etwas versteckter Fuß- und Radweg. Den entlang fahren und man erreicht die Straße "Rote Breite". Auf der Straße bleiben – der Ort wird verlassen und es geht (steil) bergauf. Etwa auf halber Höhe des Berges ist rechts in einem kleinen Wäldchen das Kriegerdenkmal zu sehen. Daran vorbei fahren durch die sich anschließenden Felder und bis hin zum Waldrand des Deisters. Links geht es nach Feggendorf. Wir wollen in die andere Richtung, daher rechts abbiegen.

Der geschotterte Weg führt etwa 200m am Deisterrand (Waldrand) entlang und danach durch die Felder direkt zum Schützenhaus. Hier spitzwinklig links abbiegen und der (asphaltierten) Blumenhäger Straße folgen. Am Forsthaus Blumenhagen setzt sich die Straße in geschotterter Form in den Wald hinein fort; es geht bergauf. Diesem Weg folgen. An der ersten Kreuzung im Wald links herum fahren (das ist jetzt der Schulze-Weg) und nach ein paar hundert Metern kommt man an die nächste Kreuzung. Hier rechts abbiegen (es geht steiler bergauf). Das ist der Schraube-Weg. Nach knapp 100m zweigt davon rechts ein breiter, geschotterter Waldweg, die so genannte "Lauenauer Allee", ab. Dort rauf fahren (bzw. schieben, denn hier sind pro Kilometer gut 100 Höhenmeter zu überwinden und es geht über 3km steil bergauf). Wenn man sich auf dem Weg da rauf für die Schnapsidee, diesen Weg genommen zu haben, verflucht und sich fragt, welcher Teufel einen eigentlich geritten hat, dann ist das vollkommen normal! Die Fernsicht weiter oben entschädigt nämlich für die Strapazen.

Irgendwo unterhalb des Deister-Hauptkamms gabelt sich die Lauenauer Allee dann. Links geht es jetzt noch steiler bergauf, aber das lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und halten uns rechts auf dem etwas schmaleren und schlechter ausgebauten Weg. Hier beim Fahren aufpassen: Dieser Weg enthält z. T. große Steine im Boden und auch ausgewaschene Rinnen. Vorsichtig Fahren! Nach rund 3km ist der Weg aber schon wieder deutlich besser geworden und zur Linken türmen sich Felsen, die beständig ihr Aussehen verändern (weil der Berg dagegen drückt) auf. Das ist das alte Kohleflöz, einer der Orte, an denen der Kohlebergbau im Deister seinen Anfang genommen hat, weil hier die Kohleschichten offen zutage treten. Steht man davor und blickt auf die Felsen, dann führt links davon ein kleiner, etwas versteckter Trampelpfad nach oben zum Aussichtspunkt. Die Aussicht von dort oben ist an klaren Tagen wirklich phantastisch. Sie reicht bis tief ins Weserbergland hinein, in Richtung Hessisch-Oldendorf und Extertal.

OK, die Fahrt geht weiter und ab hier geht es eigentlich nur noch bergab (von einigen kleineren Steigungen einmal abgesehen) - wirklich gute Bremsen sind gefragt! Der Weg mündet an einer Schutzhütte, der Wallmannshütte. An der Wallmannshütte spitzwinklig rechts abbiegen. Aufpassen: Es geht jetzt für gut 2km vergleichsweise steil bergab inklusive Serpentinen. Gute Bremsen sind ein Muss, außerdem auf Wanderer und auf Tiere achten! Unten angekommen hält man sich links, fährt vorbei an einem kleinen Teich und bleibt immer stur auf diesem Waldweg. Der mündet beim Parkplatz "Hügelgräber Messenkamp" auf die K61. Dort rechts herum der Straße folgen und durch die Serpentinen und Messenkamp zurück nach Lauenau. Vielleicht noch ein paar abschließende Hinweise: Auf diesem letzten Teilstück durch die Serpentinen geht es immer bergab. Kräftig bergab! Das absolute Limit gerade so vor dem Ausbrechen des Rades liegt in der ersten Kurve bei - ausgetestet! - 38km/h, aber das sollte man tunlichst unterschreiten. Auf dem letzten Stück vor Messenkampf ist man mit 50-60km/h immer noch sehr gut bedient; es muss wirklich nicht schneller sein (90km/h sind auch möglich, auch ausgetestet). Außerdem gibt es hier mit Rothirschen und Luchsen nicht zu verachtenden Wildwechsel. Und: Die vom Luchs aufgescheuchten, panischen Hirsche halten NICHT an, wenn ein Fahrrad kommt!

Die Wasserräder bei Wennigsen [Link]

 

Die "Bastlergemeinschaft der Wennigser Wasserräder e.V." bringt Kinderaugen zum Strahlen. Ein Besucher dieses Ausflugsziels bemerkte einmal: "Solch ein Kitsch ist auch irgendwie Kunst. Und oft viel liebevoller gestaltet als die 'große' Kunst." Ob Kunst oder Kitsch, man kann da durchaus geteilter Meinung sein. Sehenswert sind die von Ende April bis Anfang Oktober aufgestellten Wasserräder bei Wennigsen aber allemal! Die einfache Entfernung von Lauenau aus beträgt rund 25km. Es bietet sich an, diesen Ausflug mit dem Auto zu unternehmen, um dann so etwa die letzten drei Kilometer durch den Wald zu wandern. Alternativ lässt sich aber selbstverständlich auch das Fahrrad benutzen.

Man startet in Lauenau auf der Coppenbrügger Landstraße und fährt über Messenkamp (dort am Ortsende links halten) in den Deister, durch Nienstedt, vorbei am Nienstedter Pass zum Stadtteil Egestorf, der zu Barsinghausen zählt. Dort an der Hauptkreuzung rechts halten und über Wennigser Mark bis Wennigsen fahren; am Ortseingang Wennigsen rechts auf die Hauptstraße abbiegen und nach rund 500m nochmal rechts auf den "Bröhnweg", ausgeschildert als “Wasserpark”, abbiegen. Dieser Straße bis zum Freibad-Parkplatz folgen. Dort das Auto abstellen und dann geradeaus weiter in den Wald – knapp 3km schnurgerade bergauf. Dort trifft man auf die Quelle des Bröhnbachs, welche auch die Wasserräder speist.

Die Quelle des Bröhnbachs liefert recht viel Wasser und die "Bastlergemeinschaft der Wennigser Wasserräder e.V." bedient sich dieser Wasserkraft zum Betrieb von Wasserrädern, die immer gegen Ende April aufgestellt werden. Die Spanne der Motive reicht dabei von Jim Knopf und Urmel aus dem Eis im Lummerland über diverse Märchen bis hin zur Sesamstraße und die Motive wechseln häufiger. Im Grunde genommen ist die ganze Angelegenheit irrsinnig kitschig, aber das Bastlertalent der Betreiber ist geradezu genial zu nennen und zeugt von der unglaublichen Liebe, mit der dies alles zustande gebracht wird. Doch auch der Weg hin zur Bachquelle hin ist durchaus sehenswert. Mit etwas Glück findet man fossile Schnecken u. ä. und im Blanke-Teich lassen sich einheimische Amphibien beobachten bzw. fotografieren. Bitte unbedingt beachten, dass die Wasserräder nur saisonal aufgestellt sind! Empfehlung: Folgt man dem Weg weiter bergauf, dann erreicht man den Kammweg nahe des Annaturms. Von dort aus sind zahlreiche andere Touren, bspw. nach Springe, nach Bad Nenndorf, nach Barsinghausen usw. möglich. Oder aber man ist mit dem Fahrrad unterwegs und fährt von dort aus über den Nienstedter Pass zurück nach Lauenau.

Der Nordmannsturm [Link]

 

Immer wieder ein beliebtes Ausflugsziel - gerade auch dann, wenn normale Waldwege matschig sind - ist der Nordmannsturm im Deister, zu dem eine asphaltierte Straße (die allerdings für den öffentlichen Verkehr nicht zugelassen ist) hinführt. Der Nordmannsturm ist allemal einen Besuch wert. Die einfache Entfernung von Lauenau aus liegt bei ungefähr 12km, so dass sich die Strecke für das Fahrrad oder für Wanderungen anbietet. Allerdings kann man selbstverständlich bis zum Parkplatz Nienstedter Pass auch das Auto nehmen. Man startet in Lauenau auf der Coppenbrügger Landstraße und fährt über Messenkamp (dort am Ortsende links halten) in den Deister, vorbei an den Hügelgräbern bei Messenkamp und durch Nienstedt bis zum Nienstedter Pass. Hier ggf. das Auto stehen lassen und auf der anderen Seite der Straße weiter bergauf, Richtung Nordwesten (der Nordmannsturm ist ausgeschildert). Nach gut 2km erreicht man den Nordmannsturm.

Der Nordmannsturm, 382m ü. NN zu finden, ist eine beliebte Gaststätte im Deister, da direkt am Kammweg (Europäischer Fernwanderweg 1) gelegen. Er wurde 1862/63 vom hannoverschen Maurermeister und Architekten Constantin Nordmann im Rundbogenstil erbaut. Der Turm selbst ist gegen geringes Entgeld begehbar (Vorsicht auf den Stufen!) und verfügt über eine Aussichtsplattform. Allerdings ist die Sicht aufgrund des Bewuchses nicht besonders gut. Die Gaststätte ist zwar das ganze Jahr über geöffnet, doch kann der Turm nur in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten bestiegen werden. Dabei ist gerade dann, wenn kalt-verschneite Winter vorliegen, die Aussicht in das Tal grandios. Vielleicht einfach mal den Wirt bzg. des Schlüssels überreden? Empfehlung: Es lohnt sich, vom Nordmannsturm aus weiter auf dem Kammweg zu verbleiben, um nach etwa 3 km die "Alte Taufe" zu besichtigen oder aber zuvor durch die "Teufelskammer" zum Wallmannsweg hinunter zu steigen, wobei der Letztgenannte zum Kohleflöz führt. Lässt man die "Alte Taufe" hinter sich, dann führt der Weg über die Kreuzbuche – ein Abstecher zum Feggendorfer Stolln ist möglich – hin zur Rodenberger Höhe oder alternativ nach Bad Nenndorf. In Gegenrichtung erreicht man den Annaturm. Von hier aus liegen Springe (inklusive des Wisentgeheges in Alvesrode) oder aber die Wennigser Wasserräder in Reichweite.

Der Annaturm [Link]

 

Es geht weiter mit dem bereits mehrfach erwähnten Annaturm. Dessen einfache Entfernung von Lauenau aus liegt bei etwa 15km. Diese Strecke bietet sich für das Fahrrad oder für Wanderungen an, allerdings kann man selbstverständlich bis zum Parkplatz Nienstedter Pass auch das Auto nehmen. Man startet in Lauenau auf der Coppenbrügger Landstraße und fährt über Messenkamp (dort am Ortsende links halten) in den Deister, vorbei an den Hügelgräbern und durch Nienstedt bis zum Nienstedter Pass. Hier ggf. das Auto stehen lassen und am Ende des Parkplatzes in Richtung Südost bergauf gehen. Auf dem Kammweg bleiben und vorbei am Flugsicherungsturm (Radarturm), bis der Annaturm gut 3km hinter dem Parkplatz erreicht ist.

Der Annaturm wurde zunächst 1834 als Vermessungsturm auf dem "Bröhn", mit 405m der höchste Punkt des Deisters, errichtet. Heute ist der alte Vermessungsturm durch einen 1982 errichteten und 27,5m hohen Richtfunkturm ersetzt worden. Dabei handelt es sich um den mittlerweile fünften Turm an dieser Stelle. Der Annaturm ist mit einer Aussichtsplattform bestückt, von der aus an schönen Tagen eine herrliche Aussicht auf die norddeutsche Tiefebene möglich ist. Am Fuß des Annaturms befindet sich eine viel besuchte Gaststätte. Auf dem Weg zum Annaturm hin reiht sich wie auf einer Perlenkette Flugsicherungsanlage an Flugsicherungsanlage, von denen der "Radarturm" am größten ist. Diese Waldgegend ist vergleichsweise reich an Blindschleichen. Vom Annaturm aus bieten sich verschiedene Tourvarianten an. So kann man einerseits dem Kammweg über Köllnischfeld in Richtung Springe-Alvesrode-Wisentgehege folgen, andererseits aber auch in Richtung der norddeutschen Tiefebene bzw. in Richtung der Region Hannover bergab zu den Wennigser Wasserrädern gehen oder aber man folgt dem Kammweg in Gegenrichtung, also zum Nordmannsturm, zur "Alten Taufe", nach Bad Nenndorf usw.

Kammweg-Rundfahrt [Link]

 

Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist (allerdings mit einem geländetauglichen Rad und nicht mit einem Schmalreifen-Rennrad), für den empfiehlt sich an trockenen Tagen im Früh- oder Spätsommer (aber keinesfalls bei Hitze oder Regen!) die Kammweg-Rundfahrt, die größtenteils über den Europäischen Fernwanderweg E1 führt. Die Rundfahrt beläuft sich auf insgesamt 28km (davon die ersten sechs Kilometer schwierig, weil es permanent bergauf geht) und ist gut an einem längeren Nachmittag zu machen. Den Startpunkt der Tour bildet die Rodenberger Straße in Lauenau. Man fährt in Richtung Ortsende/Rodenberg und hält sich rechts, am Felsenkeller vorbei nach Feggendorf. Feggendorf komplett durchfahren und von dort aus vorbei am Waldkindergarten direkt in den Wald. Anschließend am Wasserhäuschen vorbei der Straße bis rauf zum "Fegggendorfer Stolln" folgen. Vor dem Stolleneingang bzw. Zechenhaus stehend rechts den Berg hinauf (unbefestigter Trampelfad, ergo das Rad schieben) unter Benutzung des "Jägerwegs" bzw. "Jägersteigs". Der Jägersteig mündet nahe der "Jägerrösche" auf den "Schraubeweg". Hier ein paar hundert Meter links weiter bergauf bis zur "Kreuzbuche", womit der Kammweg (Europäischer Fernwanderweg E1) erreicht worden ist. Nun scharf rechts abbiegen und auf dem Kammweg bleiben. Vorbei am alten Fernsehturm führt der ebene Bergweg durch die frühere Raketenstation und vorbei an der "Alten Taufe". Bis zur Raketenstation ist der Weg (teils grob) geschottert; danach folgt Asphalt. Dem Weg folgen, aber aufpassen, denn rechts geht es an der Teufelskammer senkrecht in die Tiefe und Geländer oder Begrenzungen existieren nicht. Der Nordmannsturm wird passiert und der Kammweg neigt sich bergab dem Nienstedter Pass entgegen. Auf dem Nienstedter Pass rechts abbiegen und der Straße folgen; rasante und lange Downhill-Fahrt, die gute Bremsen verlangt – Geschwindigkeitsbegrenzung beachten, denn auch Fahrräder werden geblitzt! Und: Auch mit dem Fahrrad erreicht man hier ohne Weiteres 90km/h. In Nienstedt rechts in Richtung Lauenau abbiegen (ist ausgeschildert); am Ortsende vorbei am Schullandheim (links) geht es für gut zwei Kilometer wieder merklich bergauf. Auf der Straße bleiben und vorbei an den Hügelgräbern Messenkamp (rechts) in Richtung Messenkamp durch die Serpentinen fahren. Achtung, in den Serpentinen mit dem Rad bei guter Geländebereifung sind 38km/h schon extrem grenzwertig und das Äußerste der Gefühle! Eine Winzigkeit schneller und man fliegt aus der Kurve! Am Waldende unbedingt auf über die Straße wechselndes Wild achten (Luchse, Rothirsche)! Messenkamp durchfahren und von dort aus immer noch der Straße folgend geht es wieder zurück nach Lauenau.

Hinweise: Die beschriebene Rundfahrt beinhaltet ungefähr die Hälfe des Deister-Kammweges und gestattet immer wieder herrliche Aussichten auf die norddeutsche Tiefebene. Das entschädigt dann irgendwo wieder für den doch recht steilen und wirklich anstrengenden Aufstieg. Aus letztgenanntem Grund sollte man sich bei der Tour wirklich Zeit lassen und auch ausreichend Verpflegung und Getränke (Rucksack!) mitführen. Der geschotterte Teil des Kammweges ist nicht gerade einfach zu befahren und trotz Befestigung für Räder ohne Geländebereifung – also bspw. Rennräder – nicht unbedingt geeignet. Insgesamt handelt es sich um eine Radtour durch landschaftlich wirklich schönes, reizvolles und sehenswertes Gebiet. Tourunterbrechungen zum Besuch der o. a. Sehenswürdigkeiten lohnen sich immer. Man kann zudem zwischen "Alter Taufe" und "Nordmannsturm" rechts auf einen schwer passierbaren Trampelpfad abbiegen (Rad schieben!) und von dort aus der Wallmannsweg-Rundfahrt folgen. Oder aber man folgt über den Nienstedter Pass hinweg weiterhin dem Kammweg in Richtung "Annaturm", "Wennigser Wasseräder", Springe mit dem Wisentgehege Alvesrode usw. All das sind dann aber bereits Tagestouren – mindestens! Oder aber: Man verzichtet auf das Rad und erwandert die o. a. Strecke.

Über die Felder [Link]

 

Noch eine Radtour, nämlich rund drei Stunden lang "über die Felder": Gemeint ist eine Rundfahrt von Lauenau aus über Apelern, Reinsdorf, Lyhren, Soldorf und Rodenberg wieder zurück nach Lauenau. Die gesamte Strecke umfasst 23km und führt ausschließlich über befestigte Straßen - man kann sie folglich auch problemlos ohne geländetaugliches Rad bewältigen. Anstrengend sind die ersten sieben Kilometer bis Reinsdorf, denn bis dorthin geht es beständig leicht bergauf. Dafür gibt es dort aber auch die schönsten Aussichtspunkte. Von Apelern bis Rodenberg existiert kein Radweg und die schmalen Landstraßen sind vielbefahren, so dass auf diesem Teilstück dem Straßenverkehr besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist! Doch der Reihe nach. Man startet in Lauenau auf der Rodenberger Straße in Fahrtrichtung Rodenberg und folgt dem Radweg unter der A2 hindurch. Anschließend am Klärwerk die B442 überqueren und sich links in Richtung Apelern halten. Dem Radweg (er endet am Ortseingang) bis Apelern folgen. Etwa hundert Meter hinter dem Ortsschild knickt die Straße scharf rechts ab. Hier links halten und auf die Rintelner Straße in Richtung Stadthagen/Reinsdorf (ist ausgeschildert) abbiegen.

Der Straße vorbei am Rittergut Münchhausen (rechts gelegen, Privatbesitz) gut einen Kilometer weit folgen und dann gemäß der Ausschilderung nach Reinsdorf scharf rechts abbiegen. Man befindet sich jetzt auf der L454, die bis nach Reinsdorf hinein führt. Reinsdorf durchfahren. Gut hundert Meter vor dem Ortsende zweigt rechts die Straße "Im Dorfe" ab. Sie führt nach Lyhren und dieser Straße folgen. Ab diesem Punkt sind Steigungen übrigens kein Thema mehr. Lyhren durchfahren, sich dabei links halten und an der nächsten Kreuzung zwischen den Feldern wieder links (Richtung Soldorf/Rodenberg) abbiegen. Am Ortseingang von Soldorf rechts auf die L444 fahren in Richtung Rodenberg (ist ausgeschildert). Die Landstraße mündet nach knapp zwei Kilometern auf die Verbindung zwischen Rodenberg und Apelern. Hier wieder links halten (ab hier ist auch wieder ein Radweg vorhanden) und in Rodenberg bis zur Ampelkreuzung fahren, anschließend rechts über die "Lange Straße" und die "Suntalstraße" die letzten fünf Kilometer bis nach Lauenau zurücklegen. In Rodenberg lohnt es sich, bei Bedarf einzukehren oder auch mal einen Blick auf die Ruine vom Schloss Rodenberg zu werfen. Selbstverständlich kann man von hier aus die Tour noch variieren und anstelle zurück nach Lauenau auch in Gegenrichtung fahren, um der Süntelbuchenallee in Bad Nenndorf einen Besuch abzustatten.

Das verschwundene Dorf

 

Venreder Dorf ist die Bezeichnung einer so genannten Wüstung, d. h. einer aufgegebenen Siedlung, an die nur noch Urkunden, Reste im Boden oder örtliche mündliche Überlieferungen erinnern. So etwas gibt es auch nahe Lauenau bzw. genauer gesagt nahe Feggendorf, und zwar im Flurstück "im olen Ore" (dem "alten Orte"). Venreder bei Lauenau nannte sich um 1150 noch Venrode, im Jahre 1182 hatte sich der Name in Venrotere verwandelt. Das Dorf ging aus bis heute nicht schlüssig nachweisbaren Gründen unter. Venreder Dorf besucht man am besten im Rahmen einer etwa 12km langen Fahrradtour. Man startet in Lauenau und fährt am Felsenkeller vorbei nach Feggendorf. Dort vorbei am Gasthof "Linde" und um die rechts abbiegende Spitzkehre. Die erste Straße links hoch ist der Kluß. Dem folgen: Hinter den letzten Häusern endet die Asphaltdecke und ein Schotterweg schließt sich an. Auf der Kuppe des Hügels hat man einen sehr schönen Ausblick auf das Deister-Süntel-Tal. Man folgt dem Weg bergab bis zum Ende, wo mittels eines Findlings auf Venreder Dorf hingewiesen wird. Links abbiegen und bergab am Bach entlang rund einen dreiviertel Kilometer fahren. Anschließend rechts den Berg hoch abbiegen und dieser Strecke nun über die erste Kreuzung hinweg folgen. An der nächsten Weggabelung hält man sich links und folgt dem breiten Wirtschaftsweg unter der A2 hindurch - die Fahrbahn ist wieder asphaltiert - und über die B442 hinweg - Vorsicht beim Überqueren der Bundessstraße! - zum Krümmeweg in Rodenberg: Eine schöne Downhill-Strecke! In Rodenberg folgt man anschließend links herum der Suntalstraße und erreicht den parallel zur B442 zurück nach Lauenau führenden Radweg. Der wird an der Kläranlage verlassen, die B442 erneut über- sowie die A2 unterquert und von dort aus führt ein weiterer Radweg nach Lauenau. Insgesamt muss man mit dem Fahrrad etwa ein bis zwei Stunden einkalkulieren. Wichtig: Man sollte bei dieser Rundfahrt unbedingt darauf achten, dass kein Regen in Sicht ist, denn unterstellen kann man sich nur bei den beiden Autobahnbrücken.