Garten & Pflanzen

Tipps & Tricks wider die Tücken des Alltags: Garten & Pflanzen

Wer kennt sie nicht, die Tücken des Alltags? Manchmal helfen ganz einfache Tipps und Tricks (auf Neudeutsch auch "Life Hacks" genannt) dagegen. Hier ist eine kleine Sammlung solcher Notlösungen. Alle sind ausprobiert und alle funktionieren!

- Wenn du Pflanzen im Frühjahr in der Fensterbank vorziehen willst, dann bereite die Töpfe dafür am besten schon im Herbst vor, und zwar mit einer Mischung von einem Drittel möglichst trockener Komposter- und zwei Drittel Blumenerde (bei Chili und Paprika 1:1). Die Töpfe wandern dann den Winter über in den dunklen Keller, damit darin kein Unkraut keimen kann. Wenn man sie braucht einen Tag lang an die Temperatur anpassen lassen und anschließend mit dem Saatgut beschicken.

- Wenn du bei Pflanzen einen Befall durch die “Weiße Fliege” feststellst, dann hilft dagegen ein Zigarettenkippen-Auszug von 10-20 Stck./l Wasser, 2-3d ziehen gelassen. Drei Tage lang mittels Zerstäuber die Pflanzen einmal täglich damit besprühen und zusätzlich noch die Erde mit der Asche bepudern. Hilft garantiert; ggf. nach zwei Wochen noch einmal wiederholen.

- Wenn dir eine Pflanze im Topf bspw. binnen zwei Urlaubswochen ziemlich komplett vertrocknet ist und nach Wegwerfen aussieht, dann hilft es manchmal, sie zu “reanimieren”. Dazu besagte Pflanze samt Topf in einen Eimer stellen und den bis zur Topfoberkante mit Wasser füllen. So etwa nach einer Woche zeigt sich, ob noch Leben in dem Grünzeug ist.

- Wenn du Rosen züchten willst, dann setze die hellen Sorten an sonnige und die dunklen Sorten an schattige Stellen. Weil dunkle Blütenblätter die Wärme des Sonnenlichts nicht abstrahlen können und deren Pflanzenzellen dann bei Sonneneinstrahlung im eigenen Rosenöl fritiert werden würden.

- Wenn du Tomaten ziehen willst, dann nimm’ eine sehr reife Tomate (gerne auch schon aufgeplatzt), schneide die in vier Scheiben und gib’ die Scheiben auf die Erde in Blumentöpfen. Anschließend dünn mit Erde bedecken und sparsam angießen: Funktioniert meist besser als teures Saatgut.

- Wenn du wirklich erstklassiges Chili-Saatgut, gerade die scharfen Sorten betreffend, haben willst, dann bestell’ dir per Internet frische Früchte. Was davon in brauchbarem Zustand ankommt entkernen und die Samen zwei Wochen lang auf Küchenpapier in der Fensterbank trocknen. Im März zunächst drinnen im Blumentopf einsetzen. Die entkernten Chilis dagegen kleinschneiden, so dass sie portionsweise entnommen werden können, und einfrieren.

- Wenn deine Zimmerpflanzen wuchern sollen, dann stecke einen Reineisen-Hufnagel (keinen anderen Nagel!) in die Erde eines jeden Topfes und gieße mit dem Wasser vom letzten Wasserwechsel im Aquarium. Aber kauf’ dir vorher eine Heckenschere!

- Wenn du Aralien oder Philodendren zum Blühen bringen willst, dann drücke den schmierig-ekligen Filterinhalt vom Aquarienfilter direkt über dem betreffenden Blumentopf aus.

- Wenn es dir tatsächlich gelungen sein sollte, einen Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) über das Jahr zu bringen und du zum Winter hin wieder rote Blätter an der Pflanze haben willst, dann bewahre sie das ganze Jahr über am Nordfenster auf und reduziere ab Mitte bzw. Ende Oktober die Lichtmenge dadurch, dass du tagsüber einen Eimer, eine Papiertüte o. ä. drüber stülpst. Dann bildet er nämlich die erwünschten roten Blätter aus, die eigentlich ein Anzeichen für Lichtmangel sind.

- Wenn du im Garten nährstoffliebende Pflanzen wie bspw. Tomaten hast, dann ist dünn aufgebrachter, frischer Rasenschnitt ein hervorragender Mulch bzw. Dünger dafür. Dick aufgelegt lockt das allerdings Schnecken an!

- Wenn du eine Hauswand mit Kletterpflanzen begrünen und denen die Kletterrichtung vorgeben willst, dann gibt’s dafür ein einfaches Verfahren. Bringe in unmittelbarer Nähe der Pflanze eine Öse am Mauerwerk an. Zusätzliche Ösen kommen dorthin, wohin das Grünzeug wachsen soll. Diese Ösen quasi strahlenförmig mittels Draht mit der ersten Öse verbinden. Die Pflanzen “hangeln” sich anschließend am Draht entlang.

- Wenn du wissen willst, ob natürlich vorkommendes Wasser höchstwahrscheinlich frei von Giftstoffen ist, dann nimm’ ein Glas voll davon raus und setze Schlamm- oder Posthornschnecken aus dem nächstgelegenen Gewässer rein. Die verziehen sich umgehend in ihr Gehäuse. Sollten sie aber nach zehn bis fünfzehn Minuten immer noch keine Anstalten machen, ihr Gehäuse wieder verlassen zu wollen, dann kannst du davon ausgehen, dass das Wasser irgendwie belastet ist.

- Wenn du den Säuregrad (pH-Wert) deiner Gartenerde ermitteln willst, dann besorg’ dir aus der Aquarienhandlung ein einfaches pH-Mess-Set für Wasser. Anschließend nimmst du einen Esslöffel voll Gartenerde, rührst den in einen Liter Leitungswasser ein und lässt das Ganze gut absetzen (darf ruhig ein paar Tage dauern). Die Messung des pH-Wertes vom überstehenden Wasser gibt dir dann auch zugleich den pH-Wert deines Gartenbodens an.

- Jede Pflanze im Garten stellt bestimmte Ansprüche an den Boden, bei dem sich grundsätzlich Sand, Humus und Lehm unterscheiden lassen. Wenn du wissen willst, was du für einen Boden hast, dann nimm’ ein Einmachglas mit Wasser und gib’ eine Handvoll vom Boden hinein. Sand setzt sich schnell ab. Humus setzt sich nur langsam ab und wenn eine über lange Zeit stabile, trübe Brühe entsteht, dann handelt es sich um Lehm bzw. Löss.

- Wenn du noch einen alten Holz-Kohle-Herd oder aber einen Kamin hast und zusätzlich einen Garten dein Eigen nennst, dann wird' die Asche aus den Öfen nicht einfach weg, sondern verteile sie im Garten. Einen besseren Kalidünger gibt's nämlich nicht!

- In Blumentöpfen oder -kübeln bildet sich mitunter oben auf der Erde Schimmel, dessen Sporen alles andere als gesundheitsfördernd sind. Mit Holzkohlenstaub (bspw. dem Staub aus dem Beutel mit der Grillkohle) auf die Erde gegeben wird dem Schimmel der Garaus gemacht!

- Wenn im Garten Schnecken ihr Unwesen treiben, dann nimmt man eine flache Schale und gräbt die bis zum Rand ein. Die Schale anschließend mit Bier füllen. Die Schnecken ertrinken darin und haben wenigstens einen schönen Tod.

- Ein anderes Mittel gegen Schnecken und vorzugsweise zwischen den Erdbeerreihen sind flach hingelegte Bretter. Die Schnecken sammeln sich darunter und kleben am Holz. Einfach von Zeit zu Zeit die Bretter hoch nehmen und die schnecken mit einem Messer runter schaben, dabei in ein Gefäß fallen lassen. Entweder das Viehzeug dann sicher entsorgen oder aber an Enten verfüttern. Enten sind ganz wild auf Schnecken. Igel übrigens auch.

- Holz- und Kohlen-Asche im Kompost bindet beim Verrotten entstehende Säuren und reichert zugleich den Humus mit Kalium an, so dass es zum Kompostieren nichts besseres gibt, als hin und wieder mal etwas Asche hinzu zu fügen.