Heimwerken

Tipps & Tricks wider die Tücken des Alltags: Heimwerken

Wer kennt sie nicht, die Tücken des Alltags? Manchmal helfen ganz einfache Tipps und Tricks (auf Neudeutsch auch "Life Hacks" genannt) dagegen. Hier ist eine kleine Sammlung solcher Notlösungen. Alle sind ausprobiert und alle funktionieren!

- Wenn du Stoff für eine zu kräuselnde Gardine kaufen musst, dann beträgt dessen Breite ungefähr das Dreifache der Gardinenleiste (nicht der Fensternische, denn die Gardinenleiste ist ja breiter!).

- Wenn bei einer deiner Umhängetaschen oder bei deinen Sandalen eine Schnalle gebrochen ist, dann ersetze das kaputte Teil einfach durch einen Schlüsselring und schon funktioniert’s wieder!

- Stabile Gummiringe in beliebiger Breite lassen sich leicht durch das Zerschneiden eines Fahrradschlauches anfertigen.

- Superkleber ist dünn wie Wasser und daher nicht spaltfüllend. Streut man auf den frisch aufgebrachten Superkleber aber Backpulver, dann härtet das sofort als größere Masse aus: In mehreren Arbeitsgängen durchaus spaltfüllend, so dass sich auf diese Weise auch Gegenstände verkleben lassen, deren Kontaktflächen normalerweise viel zu klein sind.

- Wenn sich im Kühlschrank Wasser sammelt und man defekte Dichtung, offenstehende Tür etc. ausschließen kann, dann liegt’s meistens am verstopften Abflussloch hinten unten. Das lässt sich mit einem Pfeifenreiniger recht gut sauber machen.

- Wenn du in der Küche größere Löffel, Kellen u. ä. immer griffbereit haben willst und über Hägeschränke verfügst, dann drehe von unten in die Hängeschrankunterseiten in entsprechendem Abstand zwei Haken. Dort hinein eine mit S-Haken bestückte Gewindestange legen (die wird quasi unsichtbar, weil sie sich im toten Winkel befindet) und die beiden Schraubhaken soweit verdrehen, dass die Stange nicht mehr weg kann. An die S-Haken kannst du jetzt die Küchenutensilien hängen.

- Rundhölzer exakt mit Bohrungen zu versehen ist nicht ganz einfach. Es wird aber durch einen Rundholzhalter wesentlich erleichtert. Nimm’ dazu zwei Rundholzreste von je ca. 20cm Länge, versieh’ deren Enden mittig mit quer verlaufenden Bohrungen und verbinde die beiden parallel liegenden Rundholzreste anschließend mit zwei Schrauben. Jetzt hast du in der Mitte zwischen den beiden Rundhölzern die Vertiefung, in die das exakt zu bohrende Rundholz sicher und fest eingelegt werden kann.

- Klemmende Reißverschlüsse gehören weitgehend der Vergangenheit an, wenn du einmal täglich mit einem Bleistift über die Zacken des Verschlusses fährst. Warum? Die Bleistiftmine enthält Graphit und das ist ein Schmiermittel.

- Wenn du irgendwo Nägel einschlagen musst, aber deine Finger dabei schonen willst (Bastler erkennt man bekanntlich am rotblauen Daumen!) dann halte den Nagel mit einer Holz-Wäscheklammer. Der tut das Draufhauen nicht weh!

- Wenn du einen Weithalstrichter brauchst, bspw. zum Nachfüllen vom Spülmaschinen-Salz, sowas aber nicht hast, dann hilft eine Plastikflasche mit breiter Öffnung weiter. Einfach von besagter Flasche den Boden abschneiden, Kanten mit dem Feuerzeug entgraten und fertig ist der Weithalstrichter.

- Wenn du verchromte Armaturen mit der Wasserpumpenzange bearbeiten musst, dann wickle Klebeband (am besten Malerkrepp) um die Stelle, an der die Zange anzusetzen ist. Das vermeidet Kratzer. Bei festsitzenden Perlatoren tun es anstelle des Klebebandes auch ein oder mehrere Gummiringe.

- Wenn Holz im Außenbereich gestrichen werden muss und eine Grünfärbung durch Algen, Moose, Flechten u. ä. aufweist, dann entfernt man das Grünzeug zuvor am einfachsten und schnellsten zuverlässig mit dem Gasbrenner.

- Wenn bei Renovierungsarbeiten eine Leiter an eine frisch tapezierte oder gestrichene Wand gestellt werden muss, dann verhindern saubere (!) Gummihandschuhe an den Leiterenden, dass die Wand gleich wieder von der Leiter verschmutzt wird.

- Wenn man beim Tapezieren Nägel in die vorhandenen Dübellöcher steckt und die neue, nasse Tapetenbahn mit der Bürste über diese Nägel schlägt, dann findet man auch hinterher die Dübellöcher noch zuverlässig wieder.

- Wenn man nach erfolgter Tapezieraktion für das nächste Mal vorbeugen will, dann befestigt man an der Wand und hinter einem Bild (also praktisch unsichtbar) einen kleinen Zettel, auf dem die Tapetendaten (bspw. spaltbar, Anzahl der Rollen, Kleberart u. ä.) vermerkt sind. Das nächste Tapezieren, meist erst nach Jahren, wird dadurch merklich vereinfacht.

- Wenn man bei Maler- und Streicharbeiten eine Pause einlegen will oder muss bzw. sogar erst am nächsten Tag weitermachen kann, dann müssen die Pinsel dazu nicht zwangsläufig immer gereinigt werden. Zumeist reicht es völlig aus, sie mit der Borstenseite in einen luftdicht schließenden Plastikbeutel zu geben und den mit Gummiringen am Pinselstiel zu verschließen. Das Werkzeug kann dann unmittelbar wieder verwendet werden. Erfahrungsgemäß lassen sich so max. zwei Tage überbrücken.

- Wenn du Schnürbänder hast, die mit entnervender Bosheit immer wieder nach soundsoviel Metern von alleine aufgehen, dann nimm’ einen Plastikhandschuh. Zwischen Daumen und Zeigefinger einen Tropfen Uhu geben und damit am Schnüsenkel entlang fahren. Trocknen lassen. Die Schnürsenkel werden jetzt etwas starr und ihre Oberfläche rau, so dass sich nichts mehr von selbst löst.

- Wenn man Gips ganz schnell abbinden lassen will, dann etwas Salz hinzufügen. Soll er hingegen sehr langsam abbinden, dann etwas Essig oder Zitronensäure oder Spiritus untermischen.

- Wenn man vermeiden will, dass das Holz beim Einschlagen eines Nagels splittert, dann zuerst mit dem Hammer einen Schlag auf die Nagelspitze geben, so dass die stumpf wird. Der Nagel reißt dadurch die Faser und spaltet sie nicht mehr.

- Wenn ein selten benutzter Abfluss manchmal durch penetrantes Müffeln auf sich aufmerksam macht, dann beruht das auf Faulungsprozessen. Spül’ in dem Fall einfach eine Sauerstoff abspaltende Chemikalie (Corega Tabs o. ä.) im betreffenden Abfluss runter. Hilft zwar nicht immer, aber häufig.

- Wenn du eine Schraube mit total ruiniertem Kopf rausdrehen musst (was fast unmöglich ist), dann lege ein breites Gummi (Einmachgummi o. ä.) über den Schraubenkopf, setze den Schraubenreher durch das Gummi hindurch an und drehe das Mistding raus. Oftmals funktioniert das nämlich!

- Wenn du beim Bohren den Bohrstaub nicht absaugen kannst und dennoch vermeiden willst, dass davon Wand und Fußboden eingesaut werden, dann kleb’ mit einem Tesafilmstreifen ein geöffnetes Kaffeefilter unter die Bohrstelle. Das Filter fängt den Staub zuverlässig auf.

- Wenn eine Pendel-Wanduhr nicht mehr mitspielt, dann liegt es häufig am Staub darin. In dem Falle das Gehäuse öffnen, die Uhr mit Druckluft aus der Dose ausblasen und anschließend das Uhrwerk mit Ballistol duschen. Normalerweise läuft die Uhr dann wieder.

- Wenn ein Abfluss tropft (Fallrohr, Dachrinne o. ä.) und keine passende Dichtung zur Hand ist, dann wirken breites, wasserfestes Leukoplast (Apothekenware) oder selbstverschweißendes Pannenband vom Baumarkt-Grabbeltisch (so eine Art “Teer von der Rolle”) wahre Wunder. Muss aber beides nach ein paar Jahren erneuert werden, also nach Ablauf der typischen Lebensdauer einer Dichtung.

- Wenn du beim Sägen verhindern willst, dass das Holz ausreißt, dann klebe einen fest haftenden Tesafilmstreifen vor dem Sägen über die künftige Schnittkante. Es wird durch den Streifen hindurch gesägt. Hinterher dessen Reste nach außen hin abziehen.

- Wenn der Kugelschreiber nicht schreibt, dann ist er entweder leer bzw. eingetrocknet oder aber es hat sich ein harter Wachspropf auf der Kugel gebildet. Im letztgenannten Fall hilft es, wenn man kurz mit der Feuerzeugflamme über die Minenspitze geht: Das Wachs schmilzt und das Ding schreibt wieder.

- Wenn du in Innenräumen Risse oder Fugen in Wänden abdichten willst, dann nimm’ dazu Acrylkartuschen. Das Zeug kann nämlich überstrichen und übertapeziert werden. Mit Silikon funktioniert das nicht, weil das wasserabweisend ist.

- Wenn du ein gutes Flüssigholz zum Verschließen von breiten Fugen zwischen Tür- oder Fensterrahmen und Mauerwerk brauchst, dann mische Sägespäne mit Acrylfarbe, bis daraus eine formbare Masse ähnlich Kinderknete entstanden ist. Ab damit in die Fugen. Braucht aber ein paar Tage zum Aushärten.

- Wenn du Silber in Form von Schmuck oder Münzen vor dem Anlaufen schützen willst, dann sprühe es mit oder weiche es in Ballistol-Öl ein. Das Öl mehrere Stunden bis zwei Tage einwirken lassen. Anschließend das Silber gut abwischen und wegpacken. Es läuft nicht mehr an.

- Wenn du Leder (Jacken, Taschen, Handschuhe, Schuhe, Couchgarnitur etc.) schön glatt, geschmeidig und wasserabweisend halten willst, dann sprühe es mit Ballistol-Öl ein. Abwischen, auslüften lassen und gut.

- Wenn du ein Holz-Vogelhaus imprägnieren willst, dann sammele viele Kerzenreste. Die in einer Blechdose möglichst heiß aufschmelzen (müffelt, daher draußen machen), dann die Dose mit einer Gripzange fassen und das dünnflüssige Wachs überall auf den Außenseiten des Vogelhauses verteilen. Hält bei mir bis jetzt seit gut zwei Jahrzehnten.

- Wenn du Styropor (inklusive Deckenplatten) schnell und fest verkleben willst, dann nimm’ etwas Montageschaum auf ein Brett, warte kurz bis zum Aufquellen und streiche die Masse glatt. Das, was am Werkzeug hängenbleibt, wird hauchdünn auf’s Styropor gestrichen und verklebt den sofort bombenfest.

- Wenn sich bei deiner Waschmaschine ewig der Keilriemen löst, weil sich die Schraube von der Keilscheibe rausdreht, dann schmiere etwas Farbe an das Schraubengewinde, bevor du die wieder reindrehst.

- Wenn du ausgerissene Schrauben in Spanplatten reparieren musst, dann kleb’ abgebrochene Streichhölzer in das Schraubenloch, damit das Gewinde wieder fassen kann. Bei größeren Löchern verwende Zwei-Komponenten-Kleber auf der Basis von Epoxidharz. Das hält dann ewig.

- Wenn etwas immer wieder vom Kleiderbügel runter rutscht, dann hilft es, um die Bügelenden Gummibänder zu wickeln oder aber, mit einer Heißklebepistole ein paar Tropfen als Antirutschnoppen auf den Bügel zu pappen.

- Wenn du wissen willst, wie lang dein Ersatz-Schuhband in Zentimetern sein muss, dann zähle einfach die Schnürsenkel-Löcher am Schuh und multipliziere die mit 10 (also bspw. 12 Löcher bzw. 6 Ösenpaare mal 10 sind 120cm).

- Wenn der Arretierstift einer Türklinke abhanden gekommen ist und du nach dem Schließen der Tür die Klinke in der Hand hast, dann tut’s ersatzweise zum Arretieren der Klinke auch ein passender Nagel.

- Es scheint ein Naturgesetz zu sein: Jeder Abfluss verstopft irgendwann mal. Ganz besonders ärgerlich ist das, wenn man erst nach der Demontage der halben Wohnungseinrichtung an das Ding dran kommt oder wenn die Verrohrung darunter aus einem zwar künstlerisch wertvollen, aber frei improvisierten 100.000-Teile-Puzzle, welches man nie wieder dicht kriegt, besteht. Man kann die Zeit bis zur Verstopfung aber auf Jahre hinaus ausdehen. Geht ganz einfach: Einfach eine hinreichend dünne Flaschenbürste vom Markststand des Vertrauens, die durch die Löcher des Siebes passt, nehmen und damit alle Vierteljahre den abgelagerten Dreck auflockern. Anschließend den Gummipümpel aus dem Baumarkt, im Volksmund "Exgummibur" genannt, einsetzen und den Abfluss gründlich frei pumpen, bevor die Verstopfung eintritt. Das geht nicht nur schnell, sondern erspart auch sehr viel Arbeit und Nerven!

- Sollte dein Haarföhn zu heiß werden und merkwürdig riechen, dann liegt es oftmals an der ansaugseitig aufgesteckten und verstopften Kappe. Die abnehmen; die darin angesammelten Fussel rausspülen, Kappe trocknen und wieder aufsetzen und dann geht’s wieder. Andernfalls brennt das Gerät wegen zuwenig Luftdurchsatz irgendwann durch.

- Wenn in deinem Nähkästchen die Nadeln durcheinander purzeln, dann leistet ein Überraschungsei sichere Abhilfe. Einfach die Verpackung vom Innenleben des Eis nehmen und in eine Seite ein passend zurecht geschnittenes Stück von einem beliebigen Haushalts- oder Reinigungsschwamm drücken. Da kann man jetzt alle Nähnadeln gesammelt reinstecken, so dass man sie wiederfindet. Deckel drauf und man kann sich auch nicht mehr in den Finger stechen, wenn man in das Nähkästchen fasst!

- Holz im Außenbereich ist oftmals Futter für Holzwürmer. Aber: Schalungsholz vom Bau wird nicht befallen. Weil Holzwürmer (Klopfkäfer) keinen Appetit auf Zement haben. Holz kann daher mit Zementwasser sehr schnell sehr dauerhaft haltbar gemacht werden. Dazu einfach eine kleine Wanne aus Folie bauen, das Zementwasser vom Abspülen der Baugerätschaften darin auffangen und das Holz dort reinlegen. Wasser verdunsten lassen (währenddessen das Holz öfter mal umdrehen) und fertig.

- Funktioniert zwar nicht immer, aber doch häufiger: Wenn du einen alten Klebehaken auf Fliesen um's Verrecken nicht ab bekommst, dann mach' den mit einem Föhn warm und "schneide" ihn mit einem stabilen Nylonfaden von der Wand. Mit etwas Glück verbleiben dabei nicht mal mehr Rückstände!